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Spielbericht Spaichingen/Pokal

Dramatische Niederlage in Spaichingen, Sieg im Pokal

Die Breisgau Beasts sind am Samstag ins Pokal-Achtelfinale eingezogen. Am Abend zuvor fehlten 16 Sekunden zum Punktgewinn in Spaichingen.

Als Lukas Allgeier 4:20 Minuten vor Spielende beim Stand von 6:6 für fünf Minuten auf die Strafbank wanderte, rechneten die meisten Zuschauer in der gut gefüllten RVS-Arena Spaichingen mit einem kurzen Prozess seitens der Badgers. Immerhin hatte der erste Block der Gastgeber bereits alle sechs Treffer erzielt. Doch das Penalty-Killing der Beasts war fantastisch, es wurde sich in jeden Schuss geworfen, Keeper Heiko Hallmann bekam immer noch irgendetwas an den Ball, so dass die Zeit fast abgelaufen war. Doch 16 Sekunden vor Schluss setzte sich der überragende Vincent Schlenker doch noch einmal durch und ließ dann auch Hallmann keine Chance.

Es war dies der finale Schlusspunkt unter eine hochspannende und tolle Partie, die -da waren sich beide Trainer und auch viele Beobachter hinterher einig- keinen Sieger verdient hatte.
Freiburg startete bissig in die Partie, kam gut in die Zweikämpfe und ging in der 7. Minute in Überzahl durch Tim Schultis in Führung.
Freiburg blieb optisch das leicht dominierende Team, Spaichingen wurde allerdings immer gefährlich, wenn der erste Block auf der Fläche war. So auch in der 11. Minute, Basham brummte eine Strafe ab, 1:1 durch Schlenker, nachdem Koringer den Ball mit dem Fuß, aber regelkonform über die Linie bugsiert hatte.
Dass die Special Teams an diesem Abend immense Bedeutung haben würden, wurde auch in der Folge deutlich. Spaichingen, bereits in Unterzahl, leistete sich einen Wechselfehler, doppelte Überzahl für die Beasts. Und die ließen sich nicht zwei Mal bitten. Raphael Diebold und Manuel Frattini sorgten binnen zwei Minute für die 3:1 Führung, die Schlenker (18.) aber postwendend beantwortete.

So ging es mit einer 3:2 Führung ins zweite Drittel, in dem dann die kleinlich pfeifenden Schiedsrichter durch viele Strafen den Spielfluss einer fairen Partie weitgehend lähmten. So ging es munter hin und her, Schlenker traf zum Ausgleich, den Saccomani nur eine Minte später (27.) mit dem 4:3 beantwortete. Den erneuten Ausgleich erzielte der junge Koringer mit einem Rebound, bevor Schlenker wiederum nach einem Abpraller selbst die Badgers erstmalig in Führung brachte (31.), natürlich in Überzahl. Chris Basham besorgte dann mit einer feinen Einzelleistung das 5:5 (35.), was den Spaichinger Yannick Reinhardt dermaßen erzürnte, dass er seinen Stock zertrümmerte. Die einzige, wirklich berechtigte Bankstrafe des Abends brachte die Beasts dann in Überzahl, und nur 19 Sekunden brauchte das Freiburger Powerplay, ehe Frattini zum 6:5 für die Beasts traf. Bis zum Drittelende verteilten die Referees dann noch ein paar Bankstrafen auf beiden Seiten, die sich aber auf der Anzeigetafel nicht mehr bemerkbar machten.

Mit vielen Strafen auf beiden Seiten ging dann auch der Schlussabschnitt los, in der 45. Minute sorgte das dann für eine erneute Überzahl für Freiburg, die aber ungenutzt blieb. Chancen in Hülle und Fülle, der bereits geschlagene Käfer wurde zwei Mal am Boden liegend angeschossen, der Ball wollte in diesem Powerplay einfach nicht ins Tor.
Fast logisch, dass sich dies rächen sollte. Eine tolle Kombination über Supis und Schlenker schloss Koringer zum 6:6 ab. Trenkle und Basham vergaben dann weitere große Möglichkeiten, ehe in der 52. Minute Trenkle in die Box musste. Die Beasts aber nun mit einem perfekten Unterzahlspiel, besonders Frattini tat sich hier hervor, blockte mehrere Versuche der Gastgeber. Kaum komplett, gab es nochmals eine riesige Gelegenheit für die Beasts, ehe Allgeier dann die verheerende Strafe verursachte.

„Dieses Spiel war Werbung für unseren Sport, leider haben die Schiedsrichter die verständlichen Emotionen in einer solchen Dramatik nicht zugelassen, was ich sehr schade finde. Aber natürlich müssen wir zuerst auf uns schauen. Wir hatten heute leider nicht das Glück, die Abpraller und Rebounds zu verwerten. Da war Spaichingen stärker und wir konnten ihren ersten Block nicht komplett ausschalten. Insgesamt haben wir aber ein tolles Auswärtsspiel gemacht und hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt.“ so Freiburgs Coach Dirk Müller. Sein Gegenüber Martin Huber war der gleichen Meinung: „Das Spiel hatte keinen Sieger verdient, die Freiburger haben super gekämpft, gerade in der Unterzahl am Schluss. Ich hätte mir auch gewünscht, dass die Unparteiischen etwas mehr Emotionen in einem solchen Derby zulassen.“

Bereits 20 Stunden nach der Schlusssirene ging es für die Beasts, nach den Blessuren des Vorabends nur noch mit sieben Feldspielern unterwegs, nach Iserlohn zum Pokalspiel. Mit einstündiger Verspätung -eine Vollsperrung hatte die Anreise der Freiburger verzögert- ging es auf der engen Fläche im Sauerland los und die Beasts zeigten eine kämpferisch tolle Leistung. Man merkte dem Team allerdings die Strapazen an. Die Samurai Iserlohn, in der Regionalliga letzte Saison nur um einen Punkt am Aufstieg in die 2. Bundesliga gescheitert, bereiteten den Beasts durch aggressives Forechecking große Probleme. Wenn sich die Beasts aber befreien konnten, zeigten sie schon, dass sie die technisch und spielerisch stärkere Mannschaft waren. Mathis und Dischinger trafen im ersten Drittel, bei einem Bauerntrick-Gegentor durch Bongard, zur 2:1 Pausenführung. Auch im zweiten Drittel blieben die Samurai das aktivere Team, ohne dabei wirklich zwingend zu werden. Gleich zu Beginn des Mittelabschnitts sorgte Mathis für das 3:1, eine doppelte Strafe gegen Kevin Robert brachte die Gastgeber aber wieder heran, in Überzahl gelang den Samurai der Doppelschlag zum 3:3. Doch die Beasts ließen sich nicht schocken, nur eine Minute nach dem Ausgleich traf Freiburg zum 4:3 (Mathis, 38.)

Der Schlussabschnitt begann mit einem Powerplay der Beasts, dass erstmal nach hinten losging. Herms traf in Unterzahl am nicht gut postierten, aber ansonsten starken Hegewald vorbei zum 4:4. In der 48. Minute traf dann Marco Schultis, herrlich freigespielt von Robert, zur erneuten Führung. Basham sorgte in der 52. Minute gar für das 6:4, doch die Iserlohner gaben sich nicht auf, aus dem Gewühl vor dem Tor heraus traf Weidekamp zum 5:6 aus Sicht der Gastgeber. Eine 3-2 Überzahl nutzte dann Marco Schultis zum 7:5 für die Beasts, woraufhin die Gastgeber den Torwart vom Feld nahmen, nochmals richtig Druck machten, letztlich aber glücklos blieben. Zwei Treffer ins verwaiste Gehäuse (Robert und Mathis, 60.) besiegelten dann den 9:5 Endstand. Trainer Müller war zufrieden: „Mit so einem Rumpfkader geht es nur über Willen und Disziplin und das haben wir toll umgesetzt. Der Gegner hat es uns wirklich nicht leicht gemacht, aber ich denke, wir sind verdient eine Runde weitergekommen.“

Schon am Samstag geht es für die Beasts weiter, in Schwabmünchen wartet eine weitere, schwere Aufgabe auf die Freiburger. Im Pokal steht am Donnerstag die Auslosung für das Achtelfinale an.

War am Freitag mit einer starken Leistung Turm in der Freiburger Abwehrschlacht: Torhüter Heiko Hallmann (Foto: Patrick Seeger)

 

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