Spielbericht Deggendorf
Arbeitssieg nach schwachem Auftaktdrittel
Die Breisgau Beasts haben sich mit einem 8:4 (0:1,3:2,5:1) Erfolg vorübergehend an die Spitze der 2. Bundesliga gesetzt.
Aussagekraft hat die Tabelle freilich noch nicht, zumal die Beasts das wohl leichteste Auftaktprogramm aller Zweitligisten hatten.
Dass die Beasts beileibe noch kein Spitzenteam sind, zeigte sich vor allem im Spiel am Sonntag. Dass die Gäste aus Bayern nach der herben Klatsche in Merdingen auf Wiedergutmachung aus waren, war klar und so traten die Pflanz auch auf:
Aggressiv im Forechecking, beherzt in den Zweikämpfen kauften sie den Beasts in der Anfangsphase den Schneid ab. Viel zu selten konnten die Hausherren die freien Räume besetzen und verzettelten sich zu sehr in Einzelaktionen.
Zudem präsentierten sich die Beasts fahrig und unkonzentriert. So auch beim ersten Gegentreffer. Frattini verlor hinter dem Tor die Kontrolle, was sich Aigner nicht entgehen ließ und im zweiten Versuch einnetzte. (8.)
Wer nun dachte, dass dies als Weckruf dienen würde, sah sich getäuscht, von den Freiburgern kam wenig druckvolles Spiel nach vorne, immerhin konnte man eine Unterzahl schadlos überstehen.
Deggendorf, weiterhin taktisch gut eingestellt, verwickelte die Beasts immer wieder in Zweikämpfe und agierte sehr homogen. Im zweiten Abschnitt hatten die Beasts dann auch noch mit den Schiedsrichtern zu kämpfen, die gleich zwei Mal doppelte Unterzahl für Freiburg anwiesen, wobei zumindest Nikolai Schultis Glück hatte, bei seinem Foul in der 30. Minute mit zwei Minuten davon gekommen zu sein. Kurz vor Ablauf einer Strafzeit verloren die Beasts den Ball im Vorwärtsgang und erneut Aigner veredelte den Konter zum 0:2 aus Freiburger Sicht. Doch generell war die Leistung im zweiten Drittel deutlich besser als im ersten, was sich dann in einer weiteren Unterzahlsituation auch endlich auf der Anzeigetafel bemerkbar machte. Nikolai Schultis bekam das Break und ließ Kammerer mit einem platzierten Schuss keine Chance. (33.) Keine Minute später, immer noch in Unterzahl bekam Kevin Robert den Ball nach einem Bullygewinn von Saccomani serviert und hämmerte die Kugel zum Ausgleich in die Maschen.
Spätestens jetzt waren die Beasts endgültig im Spiel, Frank Trenkle konnte nach schönem Zusammenspiel mit Tim Schultis das 3:2 erzielen (35.) der postwendende Ausgleich durch Stern ließ den guten Eindruck, den die Hausherren nun machten, aber nicht mehr schmälern. Chance um Chance spielten sich die Beasts nun heraus, nur das Tor wollte nicht fallen. Ein Schuss scheiterte am verloren gegangenen Schläger von Torwart Kammerer. Zehn Sekunden vor Drittelende ließ sich dann Aigner zu einer dummen Aktion hinreißen, mit viel Anlauf versuchte er Trenkle zu checken und erwischte ihn zu seinem Glück nicht richtig, sonst wäre die Dusche schon frühzeitig ins Laufen gekommen. So beließen es die Referees bei einer 5-Minuten Strafe. Das noch hakende Powerplay war dann auch nur wenig erbaulich, immerhin einen Treffer konnten die Beasts verbuchen: Basham steckte auf Marco Schultis durch, der den Ball entscheidend zum 4:3 abfälschte (44.).
Kurz, nachdem die Gäste wieder komplett waren, behielt Saccomani im Gewühl vor dem Tor die Übersicht und löffelte den Ball zum 5:3 ins Tor (46.). Die Entscheidung fiel dann in der 50. Minute: Erst verwertete Frattini eine emsige Vorarbeit von Basham zum 6:3 und nur 36 Sekunden später jagte Saccomani den Ball aus fast zwanzig Metern ins Kreuzeck. Trenkle besorgte in der 54. Minute noch das 8:3, das 8:4 fiel wiederum in doppelter Unterzahl und setzte den Schlusspunkt unter diese Partie, die mit den Freiburgern am Ende einen hochverdienten Sieger fand. Die Gäste allerdings haben sich nach dem Debakel in Merdingen trotz der vielen Ausfälle eindrucksvoll zurück gemeldet.
„Mit dem ersten Drittel waren wir alle nicht zufrieden. Wir sind keine Mannschaft, die einen Gegner einfach so an die Wand spielt, ohne 100% zu investieren. Die Antwort in den beiden Dritteln danach hat mir aber grundsätzlich gefallen. Wir wissen, dass die Tabelle noch nichts aussagt, aber die beiden Pflichtsiege zum Auftakt nimmt uns jetzt schonmal niemand mehr.“, so Trainer Dirk Müller nach der Partie, auf den aber in der Trainingswoche noch viel Arbeit zukommt. Bereits am Freitag Abend geht es zum Vorjahreszweiten nach Spaichingen, wo die Beasts eine ordentliche Portion drauf packen müssen, wollen sie auch weiterhin von der Tabllenspitze grüßen. Am Samstag steht dann das Pokalspiel in Iserlohn an.
Foto: Jessica Terzic „gestrauchelt, aber nicht gefallen“